Mitgliederforum


Zukunft hat der Mensch des Friedens – Katholikentag in Erfurt im Mai 2024
Dankbar blicken wir als Katholisches Bibelwerk e.V. auf die Tage in Erfurt zurück. Es zeigte sich schon am ersten Tag, dass das Zentrum Bibel und Spiritualität mehr als gut besucht war. Schnell wurde das Netzwerk aktiviert und wir konnten insgesamt fast doppelt so viele Workshops anbieten, als zunächst geplant war. Trotzdem mussten immer wieder Menschen enttäuscht auf andere Veranstaltungen ausweichen. Von eher spirituellen Zugängen wie Bibliolog über kreative Aneignungen bis hin zu exegetischer Feinarbeit gab es ein buntes Spektrum. Daniel Pomm, Diözesanleiter in Erfurt, hat gemeinsam mit seinem Team und anderen Diözesanleitenden des des Bibelwerks ein offenes und buntes Zentrum gestaltet.

Leichte Sprache 
Erneut haben wir die Bibeltexte für die Großgottesdienste in Leichter Sprache erarbeitet, waren in verschiedenen Workshops engagiert und haben unsere Materialien am Stand präsentiert. Ein besonderer Höhepunkt war der Biblische Dialog in Leichter Sprache, gestaltet von Lara Mayer und Prof. Dr. Carolin Neubrandt.

Weitere größere Veranstaltung mit internationaler Besetzung waren: 
Natürlich war Jesus Jude! 
Ein friedliches biblisches Streitgespräch
Moderiert von Dr. Bettina Eltrop, Referentin im Bibelwerk, sprachen Prof. Dr. Amy-Jill Levine, jüdische Bibelexegetin, Nashville/USA und Dr. Norbert Reck, kath. Theologe, München. Der Raum war voll besetzt, die Impulse und Nachgespräche zeigten, wie in- und auswendig A.-J. Levine das Neue Testament kennt. Im Publikum waren sogar muslimische ZuhörerInnen, eine große Gruppe an Studierenden, die mit ihrer Dozentin kamen! Der große Streit (auch mit dem Publikum) blieb aus. Alle waren sich einig: Jesus war Jude, und es ist ein Gewinn, das Neue Testament als vorwiegend jüdische Literatur zu verstehen und auszulegen.

Ist das Bibel oder kann das weg?
Blockieren oder fördern biblische Texte unsere Gesellschaft?
 

Dr. Katrin Brockmöller moderierte diese Debatte im öffentlichen Raum in der Augustinerkirche mit einem sehr aufmerksamen Publikum. Natürlich waren sich die eingeladenen Gäste am Ende einig, die Bibel kann gerade heute nicht weg, aber: Sie muss hermeneutisch reflektiert in das konkrete Leben von Menschen sprechen! Besonders spannend waren die soziologischen Perspektiven, die Dr. Regine Arant einbrachte. Anhand neuester Untersuchungen zeigte sie auf, wie wertvoll der Beitrag der Kirchen für den Zusammenhalt einer Gesellschaft sein kann.

Schwerter zu Pflugscharen
Biblische Friedensvisionen heute gelesen
Ein besonderer zeitgeschichtlicher Moment waren die Gespräche über biblische Friedensvisionen zwischen Prof. Dr. Egbert Ballhorn und Giselher Quast, dem ehemaligen Domprediger von Magdeburg – mehr als »ein Zeitzeuge«!

Klangraum Psalmen
Heilige Worte und inspirierende Klänge 
Wie schon zur Tradition geworden, haben Dr. Bettina Wellmann und Prof. Dr. Egbert Ballhorn wieder einen wunderbaren Klangraum gestaltet. Biblische Impulse und die Rezitation durch den Schauspieler Sebastian Dunkelberg waren eingebettet in die wunderbare Musik – diesmal v. a. von Psalmvertonungen jüdischer Komponisten. Wir danken Bettina Strübel und dem Ehepaar Grevenbroich für die berührende musikalische Darbietung – die Herzen aller waren tief berührt.

Zelt auf der Kirchenmeile 
Neben all den thematischen Foren gab es im Zelt des Bibelwerks auch einfach Zeit für Begegnung, zur Information und zum Austausch. Danke an all die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer!
 


Neues Lectio-Divina-Material ab Herbst
Auf den Herbst können sich alle Lectio-Divina-Fans und die es noch werden wollen freuen!
Am 1. Oktober kommen zwei neue Publikationen auf den Markt:

Der Lectio-Divina-Adventskalender
Viele haben ihn als etwas anderen Begleiter durch den Advent geschätzt. Nun ist er wieder da! Der neue Lectio-Divina-Advents-kalender mit Worten aus dem Weihnachtsevangelium nach Lukas führt Tag für Tag mit einem Wort durch den Advent und auf Weihnachten zu. Die stimmungsvoll gestalteten Postkarten laden dazu ein, einzelne, manchmal unbeachtete Wendungen im Text zu meditieren und sich von der Wirkung des »Wiederkäuens des Wortes« überraschen zu lassen.
Die Produktion des Kalenders wurde durch eine großzügige Spende ermöglicht und kann daher wieder aufgenommen werden.

Das neue Leseprojekt: 
Mehr als Brot und Wein
Biblische Texte vom Hungern und Sattwerden, von Begegnung und Verwandlung
Wonach hungern wir? Wonach hungern andere Menschen? Wie spricht die Bibel darüber? Sieben Texte, in denen es um körperliches und seelisches Hungern und Sattwerden, um Mangel und Fülle geht, nehmen uns mit in die Gedankenwelt der Bibel. Es gibt auch Anregungen, die Bibel »schmackhaft« zu machen und die Lectio Divina mit Verkostungen zu begleiten – oder an anderen Orten, wie z. B. im Weinberg, Bibel zu lesen und mit allen Sinnen zu erfahren.
 

Beide können Sie finden und bestellen auf www.lectiodivina.de


Von Juni bis September fanden und finden wieder zahlreiche biblische Veranstaltungen des Bibelwerks statt. Den Startschuss gab die Lange Nacht der Kirchen am 7. Juni, zu der das Bibelwerk seine Türen für einen Bibel-Salon zum Thema »Bibel und Spiel« öffnete. Nach einer Einführung in das Thema luden interaktive Spiele zum Mitmachen ein und biblische Erzählfiguren sowie Spielkarten boten unterhaltsame Zugänge zur Bibel. Im Anschluss daran standen verschiedene biblische Brettspiele zum Kennenlernen und Ausprobieren bereit. Den krönenden Abschluss bildete das musikalische Bibelkabarett »Play again, Dave!« von und mit Bibelwerksdirektorin Elisabeth Birnbaum und Thomas Vogler (Akkordeon und Gitarre), das auf humorvolle Art weniger bekannte Seiten des biblischen Königs David beleuchtete.

Wer sich im Sommer intensiver mit dem 1. Korintherbrief beschäftigen möchte, der kommt vom 22.–24. August bei der Bibelpastoralen Studientagung auf seine Kosten. Abwechslungsreiche Vorträge von Bibelexpert:innen werden durch Workshops und den gemeinsamen Austausch vertieft. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Bibelwerks mit dem Bibelwerk Linz und dem Bildungshaus Schloss Puchberg. Weitere Informationen zum Programm und der Anmeldung unter: www.bibelwerk.at/bibelpastorale-studientagung

Auch die Vorbereitungen auf den nächsten Bibel-Pfad am 27. September laufen bereits auf Hochtouren. Eröffnet wird der Pfad um 14 Uhr im Pawlatschen-Innenhof des Bibelwerks. Anschließend bietet ein vielfältiges Programm aus Ausstellungen, Impulsen, Workshops, Konzerten und Führungen an 17 Stationen neue Einblicke in die Bibel. Im Bibelwerk selbst dreht sich heuer alles um das Thema »Adam und Eva«. 
Nähere Infos unter: www.bibelpfad.at

Bis Ende September läuft auch noch die Anmeldefrist für den Lehrgang »›Brannte nicht unser Herz‹. Biblische Kompetenz in Pastoral und Bildungsarbeit«. Der Lehrgang richtet sich als berufsbegleitende Weiterbildung an Mitarbeiter*innen in pastoralen Berufsgruppen, Ordensfrauen und -männer sowie Referent*innen in der Erwachsenenbildung. Nähere Informationen unter: 
www.bibelwerk.at/lehrgang-biblische-kompetenz


Neuerscheinungen aus dem Österreichischen Katholischen Bibelwerk 
Pünktlich zum Bibel-Pfad werden zwei neue Bücher von Bibelwerksdirektorin Elisabeth Birnbaum vorliegen. Das kleine Handbuch »Schnellkurs Bibel« (Verlag Katholisches Bibelwerk) bietet in 30 Schritten eine Einführung in die Bibel auf allgemein verständlichem Niveau. Es beinhaltet Grundsätzliches zu Eigenart, Aufbau, Entstehung und Inhalt der Bibel, stellt die wichtigsten biblischen Orte, Ereignisse, Personen und Motive vor und skizziert in einem »Ersten Durchgang durch die Bibel« die einzelnen Abschnitte der Bibel. Hilfreiche Tipps und Erste-Hilfe-Angebote für Schwierigkeiten bei der Bibellektüre runden das Buch ab. 
 

 

»Crashkurs Who is Who der Bibel« (Dom Verlag) ist die Fortsetzung der erfolgreichen Reihe »Crashkurs Altes Testament« und »Crashkurs Neues Testament«. Das Buch erzählt theologisch fundiert und sprachlich pointiert von den 50 wichtigsten Personen der Bibel, ihren Besonderheiten, ihren Erlebnissen und ihren wichtigsten Erkennungsmerkmalen. Die originelle Bildsprache stammt wie bei den ersten Crashkurs-Büchern von Illustrator David Kassl.


Liebe Leserin, lieber Leser!
Im Mitgliederforum der letzten Ausgabe von BiKi wurde ich von Dr. Daniel Kosch, Zentralpräsident des SKB, als neuer Fachmitarbeiter Bibelpastoral beim TBI herzlich willkommen geheissen. In der Zwischenzeit habe ich viele neue Bekanntschaften gemacht, etliche spannende Gespräche geführt und an ersten Sitzungen teilgenommen. Die neue, aus der engen Kooperation zwischen SKB und TBI entstandene Stelle soll die biblischen und bibelpastoralen Aspekte in der Aus- und Weiterbildung fördern sowie die Projekte des Bibelwerkes unterstützen. Diese vielfältigen Tätigkeitsbereiche sind eine spannende Herausforderung und ich freue mich, in Zusammenarbeit mit dem Team des TBI und den Mitgliedern der verschiedenen Gremien die Möglichkeiten moderner Bildungsformate auszuloten, um den Reichtum der biblischen Botschaft zeitgemäß zu vermitteln. 
Gleich zu Beginn meiner Tätigkeit hatte ich die Möglichkeit, an der Sitzung des Zentralvorstands vom 7. Juni teilzunehmen und so erste Eindrücke zu sammeln. An dieser Stelle möchte ich einige Impressionen wiedergeben. Neben Einblicken in die Arbeit der Diözesanverbände kam – für mich sehr spannend – auch die Frage nach der Relevanz der Bibel in der heutigen Zeit zur Sprache: 
Beeindruckt haben mich die vielseitigen und bunten Angebote, von denen die Präsidentinnen und Präsidenten der Diözesanverbände berichteten. So sorgt Brigitte Bürcher im Oberwallis mit Theologischem Frühschoppen, Bibelwochenenden und politischen Nachtgebeten für ein spannendes Programm. Wilfried Dettling vom Lasalle-Haus berichtet von Exerzitien und Lehrgängen, die das Interesse an der Bibel wecken. Er erwähnte auch die schöne Erfahrung mit der bibeltheologischen Sommerakademie am See Gennesaret. Im mit 400 Mitgliedern grössten Diözesanverband Basel wird u. a. regelmässig online eine Lectio Divina angeboten. Und Siegfried Ostermann, neuer Präsident im Diözesanverband Deutschfreiburg, berichtete über den regelmässig stattfindenden Anlass »Beten und Bier«, der Gebet und Geselligkeit verbindet.
Mannigfaltig sind auch die Gedankenimpulse zu den Zeitschriften »Bibel und Kirche« und »Bibel heute«, bzw. allgemein zur Bedeutung der Bibel in der heutigen Zeit. Eva Kopp bedauert, dass die Bibel leider auch im Gottesdienst selten im Zentrum steht. Markus Lau fragt sich, warum die Bibel selten in Predigten vorkommt, während in Freikirchen die Bibel – wenn auch einseitig – intensiver genutzt wird. Jean-Pierre Sitzler verweist seinerseits auf die positiven Erfahrungen in der Katechetinnen-Ausbildung. Und Daniel Kosch ermutigt, das grossartige Potenzial der Bibeltexte zu nutzen, auch wenn ihre Lektüre oft anspruchsvoll ist. 
Ganz im Sinne des Themas des aktuellen Heftes trägt auch die Tätigkeit des Bibelwerkes zur Erschliessung von »Parallelwelten« im Sinne von »Hoffnungswelten« bei. Ich freue mich und bin sehr motiviert, daran mitzuwirken.

PD Dr. Franz Tóth, TBI/SK
 

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