Mitgliederforum


Angela Merkel überreicht Papst Franziskus die Bibel in Leichter Sprache
Zu den Gastgeschenken, die Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Abschiedsbesuch in Rom in der vergangenen Woche Papst Franziskus überreichte, gehörten auch die drei Bände von »Bibel in Leichter Sprache«, die im Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH erschienen sind. Das gleichnamige Projekt wurde von den Franziskanerinnen von Thuine, der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus und dem Katholischen Bibelwerk e.V. entwickelt. Die Kanzlerin hat die inzwischen in zweiter Auflage erschienenen Bände als Symbol dafür überreicht, wie auch 500 Jahre nach der ersten Übersetzung der Bibel durch Martin Luther in Deutschland erfolgreich daran gearbeitet werde, die Heilige Schrift für alle Menschen verständlich zu machen. Papst Franziskus hat sich sehr erfreut über dieses Geschenk gezeigt.
Wir freuen uns sehr darüber, dass offensichtlich sogar in Berlin und Rom ankommt, welche innovative und gesellschaftsrelevante Arbeit im Bibelwerk geleistet wird!


Konferenz der Diözesanleiter/innen 
Vom 22.–24. September 2021 trafen sich die Diözesanleitungen des Katholischen Bibelwerks e.V. aus ganz Deutschland in München zur jährlichen Konferenz. Im inhaltlichen Studienteil führte Prof. Dr. Benedikt Kranemann, Erfurt, durch das weite Feld »Bibel und Liturgie«. Es wurde sehr deutlich, dass die Verwendung biblischer Texte in liturgischen Kontexten häufig weder dem exegetischen noch dem bibelpastoralem Forschungsstand entspricht. Eine Arbeitsgruppe wird dieses Thema weiter vertiefen. Anlässlich des Jubiläums 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland konnten wir in München tief in die Geschichte eintauchen: als Stadtrundgang, mit einem Vortrag von Rabbiner Dr. Tom Kucera, Liberale jüdische Gemeinde München Beth Shalom sowie mit berührenden Liedern aus der jüdischen Liturgie durch Michaela Rychlà, Religionslehrerin der Israelitischen Kultusgemeinde München. 


Abschied
Nach langen Berufsjahren und hohem Einsatz für die Bibelpastoral nahmen die Diözesanleiter Dr. Reinhold Then aus der Diözese Regensburg und Dr. Konrad Harmansa aus dem Bistum Magdeburg das letzte Mal an der Konferenz teil. In Abwesenheit wurde auch Bernd Heil, Bistum Fulda, in den Ruhestand verabschiedet. Von der Geschäftsstelle in Stuttgart war es für Dieter Bauer, Redaktion Bibel heute und Projekt Bibel in Leichter Sprache, ebenfalls die letzte Konferenz nach 40 Jahren im Katholischen Bibelwerk e.V. (der offizielle Ruhestand beginnt erst im Juli 2022). Wir sind allen dankbar für ihre Kreativität und Kollegialität über so viele Jahre. Ihr habt vielen Menschen auf unterschiedliche Weise die Bibel geöffnet, danke! 


Mitgliederversammlung am 25. September 2021 in Schloss Fürstenried/München
Nach ausführlichen Berichten durch den Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Egbert Ballhorn, die Direktorin Dr. Katrin Brockmöller und den kaufmännischen Leiter, Hans-Georg Strepp wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Die Mitgliederversammlung dankte für all das Engagement in den Jahren 2019–2020 und genehmigte den Haushaltsplan für 2022–2023. 
Der Vorstand hat einen Zukunftsprozess für das Katholische Bibelwerk e.V. begonnen, der in den nächsten beiden Jahren klären soll, wie wir mit immer enger werdenden Finanzen unserem Auftrag weiterhin gut gerecht werden können. 
Nach den Formalia lauschten alle gebannt dem Vortrag: »Visionen. Biblische Zukunftsbilder für Kirche und Welt«. Der Prophet Jeremia sieht in seiner Vision (Jer 1,11) einen »Wach«-zweig, d. h. eine Aufforderung genau hinzuschauen! So erläuterte Prof. Ballhorn das hebräische Wortspiel mit dem Wort für Mandelbaum, das wie »bewachen« klingt, und zeigte auf, dass Prophetie ein dialogisches Geschehen ist. Die gemeinsame Lektüre von Jer 1,11–19 ließ deutlich werden, wie hilfreich ein freier, prophetischer Geist in unserer kirchlichen Situation gerade wäre. 
Nach einem fürstlichen Mittagessen im Schloss waren verschiedene Workshops aus Arbeitsbereichen des Bibelwerks möglich. Dabei kam auch der persönliche Kontakt nicht zu kurz. Für uns in der Geschäftsstelle war es ein besonderes Erlebnis, mit einer älteren Dame zu sprechen, die seit 60 Jahren Mitglied im Bibelwerk ist. Es tut gut, wenn unsere Arbeit so wertgeschätzt wird. 

Übergang kaufmännische Leitung 
Über 30 Jahre (!) hatte Hans-Georg Strepp die Finanzen des Katholischen Bibelwerks e. V. aufmerksam und gewissenhaft unter Kontrolle, – mit einem guten Blick auch auf die vielen Kleinigkeiten.
Nun verabschieden wir ihn. Wir gratulieren zu einem erfolgreichen Berufsleben und wünschen viel Freude und Zeit im Ruhestand!
Seit 15. September 2021 hat nun Alexander Kaiser die kaufmännische Leitung übernommen. Wir freuen uns sehr, mit ihm einen Fachmann sowohl betriebswirtschaftlich als auch im Marketing gefunden zu haben! Wir wünschen ihm einen guten Start und viel Erfolg!

Ökumenische Bibelwoche und Sonntag des Wortes Gottes am 30. Januar 2022
Die Bibelwoche 2022 steht unter dem Motto: »Engel, Löwen und ein Lied der Hoffnung« – Der Prophet Daniel. Unsere Materialien für Bibelwoche und Bibelsonntag finden Sie unter:
https://www.bibelwerk.de/verein/was-wir-bieten/oekumene

Die Lectio-Divina-Bibel ist komplett
Bereits 2019 war die Lectio-Divina-Bibel zum Neuen Testament erschienen – mit Leseimpulsen zu allen Texten und Anregungen für die Bibellektüre. Wir freuen uns, dass zum Oktober 2021 auch unser alttestamentlicher Teil der Lectio-Divina-Bibel fertig ist und die Bibel nun mit 3 Bänden komplett ist. Herzlichen Dank an alle, die daran mitgearbeitet haben!
Herzliche Einladung nochmals zur digitalen Buchpräsentation Lectio-Divina-Bibel und digitalen Lectios am 10.11, 17.11, 24.11. und 1.12.2021 jeweils um 19.30–20.30. Anmeldung und Link bei: carmona@bibelwerk.de


Jahrestagung der ArgeAss
Vom 27.–29.09.2021 fand die diesjährige Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Assistent* innen an bibelwissenschaftlichen Instituten in Österreich statt; pandemiebedingt erneut online. Zwischen 25–35 Personen, von Wien bis Bolivien, nahmen an der Tagung teil und stellten sich dem Thema »Seuchen, Krankheit, Heilung«. Zugegeben, vor einem Jahr dachten wir, es würde in der Aktualisierung der biblischen Texte ein Rückblick auf bewegt pandemische Zeiten. Dass wir immer noch so aktuell am Puls der Zeit sind, damit hatten wir nicht gerechnet.
Die Teilnehmer*innen begaben sich in drei intensive Tage, die zeigten, dass die Menschheit nicht erst seit Corona mit Seuchen kämpft, wie Jesus wohl mit einer Pandemie umgegangen wäre, dass unkontrolliert schreiende Männer Hinweis auf Dämonenbesessenheit sein konnten (bei Frauen zeigte sich Besessenheit eher im Schweigen) oder dass das Phänomen »Liebeskrankheit« kein neuzeitliches ist.
Nach einer Einführung zum Thema Seuchen im Alten Orient folgten einige sehr plastische Eindrücke von Krankheits- und sogar Todesbringern in der Bibel. Würmer und Schlangen waren tendenziell eher zu meiden. Weiters stellte sich die Frage, was Ijobs veränderter äußerlicher Zustand durch Krankheit (Ijob 2,7) mit seiner Religiosität macht. Eine sehr aktuelle Frage angesichts unserer multimedialen Welt, in der sich viele Menschen (nur) über ihr Äußeres definieren.
Am zweiten Tag ging es zuerst um Reinheitsgebote in Levitikus. Dabei zunächst um die Frage, wie die Rezeption der diskriminierenden Reinheitsvorschriften für menstruierende Frauen bis heute das Leben von Frauen (negativ) beeinflusst. Der zweite Vortrag behandelte Quarantänevorschriften aus biblischer Zeit, die unseren gar nicht so unähnlich sind. Zwei Vorträge beschäftigten sich mit psycho-physischen Einschränkungen. Der dritte Tag rundete das Thema ab mit einem Blick in die Weisheitsliteratur und zwei Vorträgen zum johanneischen Schrifttum. Ein Vortrag zu Heilung im Buch der Sprichwörter zeigte v. a., dass es bei Heil und Heilung in diesem atl. Weisheitsbuch um ein gutes Leben ging, was aktuell in Verbindung mit dem Konzept von Salutogenese (Was macht Menschen gesund?) gebracht wurde.
Weiters wurde deutlich: Jesus zeigt sich im Johannesevangelium auch als (Neu-)Schöpfer, in dem seine Heilungen neues Leben ermöglichen. Dass allein die Androhung von Plagen als Strafen in der Offenbarung genügt, um falsches Verhalten zu verhindern, zeigt den jahrtausendealten Wert von Gesundheit. 
Was bleibt? – Jedenfalls die Erkenntnis, dass Seuchen und Krankheiten seit langem Teil der Menschheit sind, die immer Wege gefunden hat, damit umzugehen. Dass biblische Texte, abgesehen von spannenden exegetischen und sozialgeschichtlichen Fakten immer wieder Mut spenden in zuerst aussichtslos scheinenden Situationen und dass gerade biblische Texte, in aller Ernsthaftigkeit, auch ihren Humor nicht verlieren, – der sprichwörtlich immer noch die beste Medizin ist.
Eva Puschautz

Bibel-Pfad und Bibel-Fest-Woche
Am 24.9.2021 wurde die Wiener Innenstadt beim ersten »Bibel-Pfad« zur »Begegnungszone« mit der Bibel. Über 20 kirchliche und nichtkirchliche Institutionen präsentierten dabei an 15 Standorten Interessierten ihre je eigenen Zugänge zum Buch der Bücher – in Workshops, Ausstellungen, Vorträgen, Musik, Spiel uvm.
Dieser »Bibel-Pfad« in Wien bildete zugleich den Auftakt der »Bibel-Fest-Woche«, mit der die drei Jahre der Bibel in Österreich ihren Höhe- und Schlusspunkt erreichten: Von 24.9. bis 3.10.2021 boten die österreichischen Diözesen und die Diözese Bozen-Brixen ein vielseitiges, kreatives Programm, das Online- und ortsgebundene Formate verband. 


Das neue Gesicht des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks
Dr. Winfried Bader ist – wie im letzten Heft angekündigt – das neue Gesicht des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks. Für manche ist es ein bekanntes Gesicht, denn eine Station seines Berufslebens war im gleichen Haus, aus dem diese Zeitschrift kommt, beim Verlag kbw. Der gebürtige Schwabe hat in Tübingen Theologie studiert, wo seine Leidenschaft für die Bibel und vor allem fürs Erste Testament begann. «Simson bei Delila» lautet der Titel seiner Dissertation. «Bibelpastoral und Exegese», so ein Artikel dieses Hefts, gehören für ihn zusammen. Schon als Student leitete er einen Bibelgesprächskreis in seiner Wohnpfarrei. Er verknüpfte die Hermeneutik seines textwissenschaftlichen Ansatzes der Exegese mit dem pastoralen Anliegen, die Bibel einfach zu lesen. So entwickelte er im Laufe der Jahre die Methode der Bibel-Text-Lektüre für die Erwachsenenbildung. 
Den ökumenischen Blick bekam er als Verlagslektor bei der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart, die weltweite Perspektive durch seine Mitarbeit bei den United Bible Societies. Die vielen Jahre in der Pfarreiseelsorge in der Schweiz lehrten ihn eine Sprache zu finden, um Menschen biblische Texte nahezubringen und sie mitzunehmen auf den befreienden Hoffnungsweg. 
Winfried Bader freut sich darauf, als Zentralsekretär und Stellenleiter seine vielfältigen Erfahrungen in die Umbruchsphase und Neustrukturierung des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks und seiner Bibelpastoralen Arbeitsstelle einzubringen.


Sonntag des Wortes Gottes am 23. Januar 2022 
Der von Papst Franziskus ausgerufene Festtag der Bibel
Ideen zur Gestaltung dieses Festtags der Bibel in Ihrer Pfarrei könnten sein: Festtagsgottesdienst mit einer biblischen Predigt, mit LektorInnen im Mittelpunkt, unter Einbeziehung biblischer Darstellungen des Kirchenraums. 
Für weitere Ideen: info@bibelwerk.ch

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